In unseren Demenz- und Pflege-Wohngemeinschaften verwenden wir ein flexibles, funkbasiertes Smart-Home-System als Basis für Neubauten, Modernisierungen und Nachrüstungen. Zu dem System gehören eine Homestation, eine servicebasierte Anwendungssoftware, die über Tablets gesteuert werden kann, sowie verschiedene Smart-Home-Komponenten.
Sensorbasierte Assistenzausstattung
- Die Sensoren sind an verschiedenen Orten zu finden, wie zum Beispiel an den Außen- und Innentüren, an und vor den Betten, an den Decken und an den Wänden.
- Sie geben Informationen, an denen sich die Aktivitäten und der Unterstützungsbedarf der Klient:innen ablesen lassen.
Telefonsignalisierung
- Diese kann jederzeit – abhängig vom individuellen Bedarf – aktiviert oder deaktiviert werden.
- Sie alarmiert das Personal in gefährlichen Situationen (z. B. Aufstehen aus dem Bett, bei Sturzgefahr) oder bei Lauftendenzen (Verlassen bestimmter Räume oder Gebäude).
Analyse Aktivitäten/Tagesstruktur
Anwendungssoftware gibt Mitarbeitenden eine zentrale Aktivitätenübersicht
- Bei Nacht
- Sie zeigt auf einen Blick, in welchem Zimmer ungewöhnliche Aktivitäten stattfinden.
- Die Mitarbeitenden können so die betreffenden Personen zielgerichtet aufsuchen – Pauschalrundgänge, bei denen Klient:innen unnötig aufgeweckt werden, entfallen.
- Am Tag
- Sie gibt Informationen über die genaue Tagesstruktur, zeigt Veränderungen, Entwicklungen und Tendenzen.
- Die Tagesstrukturübersicht zeigt normale und untypische Tagesabläufe und das Aktivitätsverhalten der Klient:innen.
- Dadurch kann die aktuelle Pflege- und Betreuungssituation beurteilt und die Unterstützungsleistung ggf. stetig angepasst werden.
KI für den Pflegeprozess
- Die Assistenzausstattung ist auf der Basis von Künstlicher Intelligenz (KI-Algorithmen) in der Lage, die Tagesabläufe der Klient:innen eigenständig zu erlernen und zu visualisieren.
- Dadurch können Pflegekräfte sehen, ob ein selbständiger Tagesablauf noch erfolgt und wie gut dieser funktioniert bzw. wo eine Unterstützung notwendig ist/wird.
Weitere Sicherheitstechnologien
- Dazu gehören unter anderem die smarte Herdsteuerung und ein Nachtlicht, das sich automatisch anschaltet, wenn der Klient oder die Klientin das Bett verlässt.
C02-Sensorik im Wohnbereich
- Zur Bekämpfung von Viruserkrankungen werden Zeitpunkte und Situationen identifiziert, wo die Viruskonzentration ein Risiko darstellt.
- Einsatzzweck: Auf der Basis der o. g. Informationen kann nach entsprechender Signalisierung reagiert und zum Beispiel ein Fenster geöffnet werden.
Circadiane Beleuchtung
- Zu wenig Tageslicht kann zu starken psychischen Beeinträchtigungen führen.
- Die circadianisch angepasste Beleuchtung richtet sich nach dem biologischen Tagesrhythmus des Menschen.
- Bei einer circadianisch angepassten Beleuchtung verändern sich Farbtemperatur und Helligkeit des Lichts dynamisch über den gesamten Tag, angepasst an das Licht, welches von der Sonne normalerweise abgegeben wird.
- Circadianes Licht nimmt positiven Einfluss auf den Biorhythmus durch:
- helle bläuliche Lichtquellen, die am Morgen das Aufstehen und „Aufwachen“ erleichtern. Klient:innen können dadurch besser aktiviert werden und erhalten einen geregelten Tagesrhythmus.
- tageslichtähnliche Lichtfarben am Tag: neutrales bis blauweißes, langsam ins Rötliche übergehendes Licht.
- gemütliche Stimmungsbeleuchtung am Abend mit rotem Farbspektrum: Die Klientinnen und Klienten kommen besser in den Schlaf, weil vermehrt Melatonin ausgeschüttet werden kann.
Erklärungen zu den einzelnen Komponenten sehen Sie zudem in unserer virtuellen Musterwohnung